Das ist der «Wald der Zukunft»

Fünf Rappen pro USZIT-Bier gehen an Umweltprojekte, vor allem an den «Wald der Zukunft». Bei diesem Waldprojekt – organisiert vom WWF Schweiz und der Luzerner Dienststelle für Landwirtschaft und Wald (lawa) – wird Biodiversität grossgeschrieben.

Acht Waldstücke im Kanton Luzern tragen diesen speziellen Namen: Sie sind «Wald der Zukunft». Oder besser: Sie werden zum «Wald der Zukunft».

Die Stücke befinden sich bei Altbüron, Ufhusen, Willisau und Beromünster. Das fünfte Gebiet ist in Hergiswil bei Willisau und in einer höheren Lage von rund 1000 Meter über Meer. Allesamt sind es Waldstücke, in welchen in den letzten Jahren Schadenflächen entstanden sind. Die Gründe: «Der Sturm Burglind von Anfang 2018, die vergangenen Trockenjahre und die nachfolgenden Schäden durch den Borkenkäfer», nennt Adrian Kempf, Leiter Waldregion Mittelland bei der Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa).

5 Rappen von jeder verkauften Dose sind für den Schutz des Schweizer Waldes bestimmt.

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So fiel gemeinsam mit dem WWF die Wahl auf diese acht Gebiete an fünf Orten, als es darum ging, den geeigneten Platz für einen «Wald der Zukunft» zu finden. Es ist das Hauptprojekt, das pro Kauf eines USZIT unterstützt wird.

Schützenswert, ob hier oder dort

Weshalb ein «Wald der Zukunft»? In den Achtzigerjahren diskutierte die ganze Schweiz über das Waldsterben und den Borkenkäfer. Seither ist das Thema in den Hintergrund gerückt, das globale Klima hat die Schlagzeilen übernommen. Oder die Waldbrände im Amazonasgebiet und in Australien.

Doch auch bei uns bleibt der Wald schützenswert. «Der Wald ist ein wertvoller Lebensraum und Rückzugsort für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten», beginnt Forstingenieur Kempf, der bei der lawa den Fachbereich Biodiversität leitet. «Er reinigt unser Trinkwasser, produziert den nachhaltigen Rohstoff Holz und bindet CO2» Holz kann zum Beispiel als Baustoff Beton und Stahl sowie als Energieträger Erdöl und Erdgas ersetzen. Nicht zuletzt ist der Wald auch Erholungsraum.

Während die Biodiversität weltweit bedrohlich schnell zurückgeht, ist sie im Schweizer Wald noch in einem guten Zustand. Aber auch bei uns: 90 Prozent des Luzerner Walds bestehen aus nur drei Baumarten – Fichte, Weisstanne und Buche. Viele unterschiedliche Bäume und dadurch abwechslungsreiche Umgebungen und Lichtverhältnisse sorgen aber für einen vielfältigen, naturnahen Wald. Davon profitieren auch die anderen Pflanzen- und Tierarten.

Fichten sind anfällig auf Sturmschäden

Zudem ist ein diverser Wald «krisenresistenter», wie Kempf erklärt. «Die verschiedenen Baumarten sind nicht gleich anfällig auf äussere Einflüsse.» Die Fichte ist die Art mit dem grössten Risiko auf Sturmschäden und als Folge davon auf Schäden durch den Borkenkäfer. Dies weil ihre breiten Kronen viel Angriffsfläche bilden und auch weil ihre Wurzeln flach verlaufen und wenig Halt im Boden bieten.

Unter anderem deshalb werden im «Wald der Zukunft» andere Baumarten gefördert. Kempf zählt als Beispiele Stiel- und Traubeneiche, Linde, Spitzahorn, Kastanie, Kirschbaum und Föhre auf. Vielfalt entsteht aber nicht nur durch Bäume, sondern allgemeiner durch Strukturen: «Alte Bäume, Jungwald, besonnte Stellen, feuchte Flächen, Weiher, abgestufte strauchreiche Waldränder, das alles trägt zur Biodiversität bei und wird gefördert.»

Diesen Frühling werden die Pflanzarbeiten durch Profis (Förster und Waldeigentümer) ausgeführt. Eigentlich war geplant gewesen, dass schon beim Anpflanzen im März und April 2021 die Bevölkerung mithelfen kann. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Pläne geändert. Die Hoffnung besteht, dass im Herbst einige Freiwilligenarbeits-Projekte durchgeführt werden können, vielleicht bei Pflanzungen, vielleicht beim Schutz der Jungbäume vor dem Wildverbiss.

Darum ist USZIT in der Aludose

Wir Schweizerinnen und Schweizer sind Stars des Recyclings: Die Recyclingquote bei uns beträgt starke 94 Prozent. Auch bei der Aludose. Die Herstellung von neuen Aludosen aus recycliertem Material verbraucht 95 Prozent weniger Energie als die Neuanfertigung. Zudem hat sich die Herstellungstechnologie in den letzten Jahrzehnten verbessert, die Dosen haben dünnere Wände und benötigen deshalb generell weniger Alu. Ihre Ökobilanz ist damit besser als jene von Einweg-Glasflaschen.

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Zeitgemässer Schutz vor dem Reh

Der Schutz der angepflanzten Jungbäume wird in den ersten Jahren eine wichtige Herausforderung sein. Die jungen Bäume sollen nicht vom Reh abgefressen werden, ansonsten hat der «Wald der Zukunft» wenig Zukunft. Deshalb kommen Gitterkörbe in den Einsatz. Aber nicht mit den oft verwendeten Plastikschützen. «Es werden bewusst unverzinkte Gitterkörbe eingesetzt, die mit der Zeit verrosten und sich selber abbauen – oder neu auch Einzelschütze aus Holz. Diese sind zwar etwas teurer als die herkömmlichen Produkte, stammen aber aus dem Wald, sind natürlich und werden wieder zu Humus», erzählt Kempf.

Mit den Machern von USZIT ist für den luzernischen «Wald der Zukunft» vorderhand eine Zusammenarbeit über drei Jahre vereinbart. Natürlich wird dann noch kein ausgewachsener Wald in den fünf Gemeinden stehen: «Eine heute gepflanzte Eiche wirkt in etwa fünfzig Jahren mächtig und ist erst in hundert Jahren ein wirklich grosser Baum.» Das zeigt die Langfristigkeit des Projekts auf.
Wie werden wir dann Bier trinken, wenn diese Eiche ausgewachsen ist? Wie wird es der Umwelt dann gehen? Wird sich überhaupt noch jemand erinnern, was der «Wald der Zukunft» ist? Niemand weiss es.

Über den Beginn des «Walds der Zukunft» und die ersten Pflanzungen wird auf dieser Website in den nächsten Wochen und Monaten jedenfalls zweifellos berichtet werden.