Mein Freund und Therapeut, der Baum

Natur tut gut und bedeutet für viele eine Auszeit vom stressigen Alltag. Studien belegen sogar, dass regelmässiger Zugang zu Grünflächen Depressionen vorbeugen kann. Aber warum können wir im Wald oder in den Bergen so gut runterkommen? 

Wohingegen Menschen früher einen Grossteil ihrer Zeit im Freien verbrachten und sich als Teil der Natur verstanden, verbringen wir heute die meiste Zeit drinnen oder in Städten. Wir leben in modernen Häusern, schauen im Minutentakt auf unsere Handy-Screens, sitzen bei der Arbeit vor dem Computerbildschirm und fahren mit Autos von A nach B. Ein Tag im Freien ist für viele eher Wochenendprogramm als Alltag. Zwischen der Natur und uns liegt eine grosse Distanz – sowohl mental als auch physisch. 

Gleichzeitig wird der natürliche Raum immer kleiner. Grünflächen und Wälder weichen zunehmend der Landwirtschaft, Industrien oder dem Rohstoffabbau. Dass dies schädlich für das Klima ist, ist bekannt. Doch was für Auswirkungen hat die zunehmende Entfremdung der Natur auf uns Menschen?

Depressionen sind weit verbreitet

Eine Studie aus den USA zeigt auf, wie rasant mentale Probleme über die letzten Jahrzehnte zugenommen haben: Während in 2005 rund 6,6 Prozent der US-Bevölkerung Depressionen hatten, waren es in 2020 bereits 9,2 Prozent. 

Auch hierzulande sind psychische Krankheiten verbreitet. Knapp 30 Prozent der Bevölkerung gab 2020 laut einer Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums an, sich im letzten Monat manchmal bis häufig depressiv gefühlt zu haben. In 2014 lag dieser Wert noch bei rund 25 Prozent. Zudem litten 2017 circa 9 Prozent der Bevölkerung an Depressionen, wie das BAG meldete.

Die Gründe dafür sind komplex. Viele Faktoren wie Stress auf der Arbeit oder im Privatleben, Geldprobleme und Trauma spielen mit herein. Doch auch die Entfremdung der Natur kann einen Einfluss auf die mentale Gesundheit haben. Wer wenig Zeit im Grünen verbringt, hat ein höheres Risiko an Depressionen zu leiden. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wer viel Zeit im Freien verbringt, kann so seine mentale Gesundheit stärken. 

Glücksgefühle nach nur zwanzig Minuten in der Natur

Forscher der Universität Michigan fanden nämlich heraus, dass nur zwanzig Minuten im Grünen genügen, um den Cortisolspiegel zu senken. Cortisol ist das sogenannte «Stresshormon», welches auf Dauer zu zahlreichen körperlichen sowie auch psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen kann.

Die Forscher verordneten 36 Freiwilligen eine regelmässige «Naturpille». Bedeutet: Sie sollten sich mindestens dreimal pro Woche für mindestens zehn Minuten in der Natur aufhalten. Dabei sollten sie weder am Handy sein, noch lesen, sich unterhalten oder Sport treiben. Sie sollten einzig und allein die Natur geniessen und auf sich wirken lassen. 

Vor und nach dem Experiment wurden den Freiwilligen Speichelproben entnommen, um die Cortisol-Werte zu testen. Das Resultat: Der Cortisolspiegel ist deutlich runtergegangen, insbesondere in den ersten zwanzig bis dreissig Minuten. Auch danach sank der Wert, jedoch etwas langsamer. Das zeigt: Natur kann Stress verringern und das Risiko für Depressionen so mindern. 

USZIT unterstützt den Schweizer Wald

USZIT ist nur ein Bier. Aber auch das kann einen Unterschied machen. Bei USZIT glauben wir, dass Zeit im Freien zu verbringen ein wichtiger Teil unserer Identität ist. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Wald zu. Er gleicht uns aus, er gibt uns die Kraft, die wir brauchen, um unseren Alltag zu bewältigen.

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Mehr Bäume = weniger Antidepressiva 

Menschen, welche oft im Grünen sind, greifen ausserdem seltener zu Psychopharmaka. Das zeigt eine Studie des finnischen Instituts für Gesundheit und Wohlergehen. Forscher nutzten dazu Daten von 16’000 Menschen. Diese gaben an, wie häufig sie Grünflächen aufsuchten und ob sie Medikamente gegen Angststörungen, Depressionen, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck und Asthma einnahmen.

Das Ergebnis: Je mehr Zeit im Grünen verbracht wurde, desto weniger Medikamente wurden eingenommen. Das gilt nicht nur für Psychopharmaka, sondern auch für Asthma- und Bluthochdruck-Medikamente. Der Effekt war dabei für einkommensschwache Menschen besonders stark – womöglich, weil ihnen weniger gesundheitliche Ressourcen zur Verfügung stehen. 

Noch eindrücklicher ist eine Studie des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Sie zeigt, dass Bäume einen ähnlichen Effekt auf die menschliche Psyche haben, wie Antidepressiva. Dazu verglichen Forscher die Anzahl der Antidepressiva-Verschreibungen mit der Anzahl an Bäumen im Umfeld der betroffenen Menschen. Anschliessend wurden Risikofaktoren für Depressionen, wie beispielsweise das Einkommen oder Alter, herausgerechnet. Das Resultat: Wer weniger als 100 Meter von Bäumen entfernt wohnt, hat eine geringere Wahrscheinlichkeit, Antidepressiva verschrieben zu bekommen. 

Ausserdem fand auch diese Studie heraus, dass Grünflächen einen besonders positiven Effekt auf Menschen mit schwachen Einkommen haben, welche als Hauptrisikogruppe für Depressionen gelten. Melissa Marselle, Hauptautorin der Studie, sagt: «Unser Ergebnis deutet darauf hin, dass Strassenbäume dazu beitragen können, die Lücke der gesundheitlichen Ungleichheit zu schliessen.»

Runter vom Sofa, raus in die Natur 

Kein Wunder also, dass Wandern, Ski fahren oder Radfahren zu den beliebtesten Sportarten gehören. Sich in der Natur aufzuhalten fühlt sich nicht nur gut an, es hat auch tatsächlich einen positiven Effekt auf die menschliche Psyche.

Weniger Zeit vor dem Laptop, Fernseher oder Handy zu verbringen und dafür öfter ins Freie zu gehen, stärkt somit die mentale Gesundheit. Um die Natur zu schützen, setzt sich USZIT für den Erhalt sowie die Wiederaufforstung der Schweizer Wälder ein – und hat dazu sogar ein eigenes Waldstück gekauft. Zu aktuellen Projekten geht es hier.