Das lassen «wir» alles in den Wäldern liegen

Ganze Abfallsäcke, Teflonpfannen, sogar halbe Autos – das hat Lucio Sansano mit seinem Verein Suuberewald bei Putzaktionen schon gefunden.

Lucio Sansano staunt immer wieder über die Sachen, die er mit den Mitgliedern des Vereins Suuberewald findet. Ein- bis zweimal im Monat trifft er sich mit den Kolleginnen und Kollegen zu einer Putzaktion in einem der Wälder rund um Reinach BL. Doch er wundert sich nicht nur über die Autopneus, Bildschirme, Lederjacken, Skischuhe oder Wasserpfeifen, die sie aus dem Wald tragen – sondern auch über die Abfallsäcke, die die Leute aus ihren Haushalten in den Wald schleppen, um sie dort gratis und illegal zu entsorgen. «Putzen wir einen Wald und gehen drei Monate später wieder hin, sieht es wieder aus, als wären wir noch nie dort gewesen», sagt der 21-Jährige.

Wer in der Freizeit durch die Wälder spaziert oder joggt, sieht kaum etwas von diesem Müll. «Die Wege und die Wegränder halten die Gemeinden oder anderen Verantwortlichen sauber, sie entfernen aber nur diesen Abfall», sagt Sansano.

Marco Agostini (links) leitet gemeinsam mit Lucio Sansano den Verein Suuberewald.

Wenn man sich nur ein paar Meter in den Wald hineinbegebe, treffe man schnell auf den Güsel, der verbotenerweise deponiert worden sei. Besonders gut sichtbar sei dieser jetzt im Frühjahr, wenn die Pflanzen noch nicht ausgeschlagen und alles überwuchert hätten. Oder auch im Herbst.

Doch wie kommt es, dass ein 21-Jähriger, der die Jungfreisinnige Partei des Kantons Baselland präsidiert und im Gemeindeparlament von Reinach politisiert, in der Freizeit Wälder putzt? Und sich auch als Vizepräsident im Verein Suuberewald engagiert? Er stehe ebenfalls für die Klimapolitik ein, sagt Sansano. Auf die Strasse demonstrieren geht der Jungpolitiker deswegen nicht: «Ich packe lieber an, als dass ich streike.» Das macht er mit den Putzaktionen: «Für mich ist klar, dass man Eigenverantwortung übernehmen muss. Deshalb engagiere ich mich beim Suuberewald.»

Zu seinem Engagement ist Sansano über Marco Agostini gekommen, einen Politiker, der für die Grünen im Baselbieter Kantonsparlament sitzt. «Er geht schon länger in die Wälder, um Abfall zu sammeln. Ich habe ihn einmal begleitet und dabei erfahren, wie viel Müll im Wald herumliegt», sagt Sansano. Bereits nach zwei Minuten habe er eine grosse Teflonpfanne gefunden. Im Wald würden sie zwar auch über Politik diskutieren, und sie hätten natürlich sehr oft sehr unterschiedliche Meinungen. «Doch bei unseren gemeinsamen Aktionen haben wir beide das gleiche Ziel.» Der Verein, dem Agostini als Präsident und Sansano als Vizepräsident vorstehen, gewinne übrigens laufend neue Mitglieder. «Etwa die Hälfte stammt aus unserer Region. Wir haben aber auch Mitglieder, die wohnen vier Stunden entfernt von uns», sagt Sansano. Einige von ihnen hätten schon eigenständig Waldputzaktionen in ihrer Gegend organisiert.

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