Ein Zuhause für seltene Bäume
Eine eher altmodische Aufforderung besagt, Männer sollten einmal ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und: einen Baum pflanzen. Wie sie es mit Kindern und Häusern haben, wissen wir nicht, aber: Nico Keller und Hansueli Sommer von der Forstunternehmung Schaller pflanzen Baum um Baum um Baum. Sie vollziehen in Altbüron LU den Spatenstich für eines der acht Gebiete mit dem Namen «Wald der Zukunft».
Entscheidend ist das Wort «Zukunft», das zeigt sich beim Augenschein vor Ort. Die Bäumchen sind noch nicht viel mehr als Stängel mit Wurzeln. Monat für Monat, Jahr für Jahr werden sie nun wachsen.
Verschiedene Bäumchen laden die beiden vom Transporter ab und gruppieren sie am Boden. Anhand eines Plans ist vorgegeben, wie sie verteilt werden. Bei den Baumarten handelt es sich um «Edelkastanie, Nussbaum, Winter- und Sommerlinde, Traubeneiche, Waldföhre und Birke», wie der zuständige Förster Martin Hafner aufzählt.
5 Rappen von jeder verkauften Dose sind für den Schutz des Schweizer Waldes bestimmt.
Mehr erfahrenEin vielseitiger Wald statt einer Ansammlung von Fichten
In der Aufzählung fehlen Fichte, Buche und Tanne, denn diese Arten machen ungefähr drei Viertel des gesamten Schweizer Baumbestands aus. Die klare Nummer eins, die Fichte, ist aber anfällig für Sturmschäden und (die zunehmende) Trockenheit. Deshalb besteht ein Wald der Zukunft, wie er hier auf einer Schadenfläche im Luzernischen entsteht, aus selteneren Arten. Zumal auch bekannt ist: Ein vielseitiger Wald ist «stressresistenter» gegenüber Einflüssen von aussen.
Der Wald der Zukunft wird vom WWF Schweiz und von der Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) begleitet. Ob sich jeder von Hansueli Sommers und Nico Kellers Bäumen so wie geplant entwickeln wird? Wie im heimischen Garten, so gilt auch hier: Es wächst nicht immer alles wie geplant. Bei diesem Wald wird es die Zukunft weisen.